Bericht vom Infoabend mit Gerhard Schierhorn am 9. Februar 2024 im Haus des Gastes in Salzhausen.
Negative Wasserbilanz
Zurzeit sind unsere Bäche und Flüsse gut gefüllt – dank ergiebiger Regengüsse der vergangenen Monate. Die Wasserbilanz von 2023 falle positiv aus, berichtete Gerhard Schierhorn. Auch legten die Prognosen von Meteorologen nahe, dass die durchschnittlichen Regenmengen pro Jahr künftig weitgehend konstant bleiben würden – trotz der Klimaerwärmung.
Auf den ersten Blick ist das eine gute Nachricht. Aber die Prognosen zeigen auch, dass der Regen künftig unregelmäßiger fallen wird. Verteilte er sich früher mehr oder weniger gleichmäßig übers Jahr, wird es künftig immer häufigere und längere Trockenperioden geben – im Wechsel mit zunehmend heftigen Starkregen. Die fließen in der Regel schnell ab, bevor sie die Grundwasserreservoirs wieder auffüllen können, auch weil sie vor allem im Sommer auf ausgedörrte Böden fallen, die kaum Wasser aufnehmen.
Die Grundwasserspiegel der Nordheide werden also trotz konstanter Regenmengen weiter sinken, mit beschleunigter Tendenz. Trotz dieser Aussichten hat die zuständige Behörde des Landkreises Harburg dem Unternehmen Hamburg Wasser die Genehmigung erteilt, weiterhin Grundwasser in gleichbleibender Menge zu entnehmen. Gegen diese Entscheidung wendet sich die IGN gemeinsam mit Naturschutzverbänden und betroffenen Bürgern. 2024 steht eine ganze Reihe von Gerichtsverfahren zum Thema Wasser an – siehe Grafik unten.
Konkrete Handlungsvorschläge
Gibt es Wege, das Grundwasserproblem zu lösen, zumindest zu lindern – jenseits der laufenden Gerichtsverfahren? Was können wir als Bewohner der Nordheide dafür tun, dass unsere Wasserversorgung gesichert bleibt, aber auch die Natur in der Heide nicht noch mehr unter Trockenstress gerät? Gerhard Schierhorn: Ein besseres Wassermanagement könnte viel bewirken. Zuständig dafür ist in erster Linie die Landesregierung, die bereits dabei ist, einen Masterplan zum Thema zu entwickeln. Aber auch Wasserwerke, Land- und Forstwirtschaft so wie private Haushalte können einiges tun. Die Grafik unten zeigt einige Maßnahmen, die sich bereits in anderen Regionen bewährt haben.
Die vollständigen Folien zu seinem Vortrag hat Gerhard Schierhorn freundlicherweise dem NABU-Hanstedt-Salzhausen zur Veröffentlichung
freigestellt. Ihr könnt sie weiter unten herunterladen.
Weitere Informationen erhaltet Ihr direkt bei der IGN.