Sie sind schon ganz schön dickköpfig geworden, die Kopfweiden auf unserer nach ihnen benannten Wiese bei Quarrendorf.
Das konnten wir bei unserem letzten Arbeitseinsatz dort feststellen. An einem Wochenende Ende Oktober sind wir mit Scheren, Leitern und zwei Dutzend kräftiger Hände angerückt, um den Weiden wieder mal einen Fasson-Schnitt zu verpassen. Den brauchen sie etwa alle zwei Jahre, um ihre charakteristischen Stammformen auszubilden.
Das Schönste an der Heide ist natürlich die Heide, genau gesagt die Pflanze Calluna vulgaris, deren violette Pracht zurzeit wieder Scharen von Besuchern anzieht. Aber in der Heide blüht noch viel mehr! Bei einer Abendexkursion bei Wesel Anfang August entdeckte unsere Co-Vorsitzende Elke Jander gemeinsam mit Teilnehmenden 35 Pflanzenarten – darunter eine Rarität: die Sandstrohblume.
Wir Deutschen müssen wieder mehr und länger arbeiten – sagt unser Bundeskanzler, mahnen Experten in den abendlichen Fernseh-Talkrunden. Ob „wir“ (wer immer das sei) die Wirtschaft durch Mehrarbeit wieder flottkriegen, sei mal dahingestellt. Aus Sicht des Naturschutzes würde ich auf jeden Fall eher für das Gegenteil plädieren, nämlich: Mehr Nichtstun! Vor allem jetzt im Herbst.
Wer natürliche Lebensräume zerstört oder dauerhaft verändert, muss Ausgleich leisten – in Form neuer Quartiere für die betroffenen Arten. So steht es im Bundesnaturschutzgesetz.
Leider wird dieses Gebot zu oft missachtet. Das zeigt auch ein Beispiel aus Salzhausen: Eine ca. 8 Hektar große Ausgleichsfläche am Gallaberg, vom Bauamt als „Magerrasen“ deklariert, ist in Wirklichkeit eine artenarme Graswüste. Aber es besteht Hoffnung auf Besserung.
Neulich habe ich Heu geharkt, an einem Samstagmorgen im Juni. Es war anstrengend und schweißtreibend, aber ich war hoch motiviert, denn mein Einsatz galt der mit Abstand schönsten Wiese von Salzhausen. Sie liegt an der Straße Witthöftsfelde, und dass sie so schön ist, liegt an Fabian und Marie, die sie seit Jahren fachgerecht pflegen. Zeit, eine kleine Hymne anzustimmen – auf die beiden und auf die Wiese.
Was haben Feldhasen, Klimaschützer, Wildbienen, Goldammern, Waldbesitzer und Weidetiere gemeinsam? Sie alle lieben Hecken. Feldhecken am Rand von Wegen, Äckern oder Wäldern gehören zu den vielseitigsten Lebensräumen unserer Landschaft. Höchste Zeit, sie näher kennenzulernen! Wir hatten Gelegenheit dazu – auf einer Radtour mit Jörg Kraus, Bürgermeister, Bauhofleiter und erklärter Feldheckenfan.
Naturschutzarbeit macht Spaß. Aber manchmal erfordert sie auch starke Nerven. Zum Beispiel, wenn man mitansehen muss, wie andere gleichgültig oder gedankenlos zerstören, was man mit viel Aufwand und Herzblut zu retten versucht.
Von dieser Erfahrung kann Conny Schwanemann ein Lied singen. Unser Vorstandsmitglied hat gemeinsam mit Maureen Neven aus Egestorf eine der erfolgreichsten Amphibien-Rettungsaktionen unserer Vereinsgeschichte initiiert.
Bis 2032 soll der Landkreis Harburg laut Landesgesetz knapp 4000 Hektar Fläche für den Bau von Windkraftanlagen bereitstellen – acht mal so viel wie bisher. Das "Teilprogramm Windenergie" des Landkreises regelt, wie diese Flächen auf die Mitgliedsgemeinden verteilt werden sollen. Wir haben zwei Stellungnahmen dazu verfasst – zur Planung in unseren Gemeinden und, gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden, zur Planung im Landkreis insgesamt. Unser Fazit: Die Behörden müssen dringend nachbessern!
Das neue Jahr ist nicht mehr ganz neu, aber noch frisch genug, ein paar gute Vorsätze zu fassen. Keine Sorge – die drei, die ich hier empfehlen möchte, gehören nicht zu der Sorte, die Euch fitter, schlanker oder gesünder machen sollen. Ihr könnt damit vielmehr der Natur was Gutes tun, ohne viel Aufwand, direkt vor Eurer Haustür. Es geht um Vögel, Igel und die heimische Insekten- und Pflanzenvielfalt.
Auf den ersten, flüchtigen Blick wirkt die Heide im Januar eher trist – vor allem, wenn der Himmel wolkenverhangen ist und kein Schnee die verwelkten Gräser und Heidesträucher bedeckt. Aber solche Tage sind die beste Gelegenheit, Gewächse zu entdecken, die im Frühjahr und Sommer eher übersehen werden: Flechten, Moose und Pilze.